Anfrage zum Thema: Ärztemangel in ländlichen Gebieten

Sehr geehrter Herr… ,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Der Ärztemangel auf dem Land ist als Problem erkannt und die Politik arbeitet mit Hochdruck daran, es zu lösen. Die Voraussetzungen dazu sind im Prinzip gut: In Deutschland gab es noch nie so viele Ärzte wie heute. Damit künftig mehr Ärzte in unterbesetzte Regionen gehen, haben wir u. a. den Masterplan Medizinstudium 2020 ins Leben gerufen.

Der Masterplan Medizinstudium 2020 hat das Ziel, künftige Ärzte für die Herausforderungen einer guten Patientenversorgung überall in Deutschland zu qualifizieren. Besonders für die Versorgung im ländlichen Raum soll mehr Praxisbezug und eine Stärkung der Allgemeinmedizin ins Studium kommen. Das Ziel ist dabei u. a., dass Fachärzte den allgemeinmedizinischen Basisbedarf mit abdecken können. Zudem ist ein Ziel, die jungen Leute dafür zu begeistern, eine eigene Praxis im ländlichen Raum zu eröffnen oder zu übernehmen. Neue Möglichkeit auch im digitalen Bereich (Telemedizin, Online-Sprechstunde) sollen das fördern.

Zusätzlich ist es notwendig, dass die Ärztinnen und Ärzte im stationären Bereich mehr als bisher mit der Ärzteschaft im ambulanten Bereich zusammenarbeiten. Insgesamt ist eine Flexibilisierung notwendig: Das bedeutet auch, Strukturen zu schaffen, in denen junge Ärzte und Ärztinnen  zumindest für ein paar Jahre gerne in ländlichen Regionen arbeiten, z. B. in Festanstellung statt in eigener Praxis. Hierbei können medizinische Versorgungszentren eine wichtige Rolle spielen, aber auch eng mit Kliniken kooperierende Praxen.

Auch die neue Landesregierung hat das Thema auf der Agenda und will neue Anreize für Ärzte schaffen, in ländlichen Regionen zu arbeiten. Dass hierbei auch die Kommunen eine Rolle spielen können, hat jüngst Much bewiesen: Die Gemeinde hat durch eigene Maßnahmen erreicht, die ärztliche Versorgung abzusichern. Das begann bei der gezielten Ansprache von Ärzten in Fachzeitschriften, ging über die juristische Begleitung bei der Praxiseröffnung und bei der Beantragung von Fördermitteln bis hin zu einer teilweisen  Übernahme der Zinsen des Kredits, der für eine neue Praxis oder die Übernahme einer älteren aufgenommen werden muss. Das alles kann natürlich nur gelingen, wenn ein Bürgermeister diese wichtige Aufgabe zur Chefsache macht – so wie in Much. Hier hat z. B. ein Chirurg nach Weiterbildung eine Hausarztpraxis eröffnet. Er ist damit Fach- und Allgemeinarzt zugleich.

Die ärztliche Versorgung auf dem Land ist ein wichtiges Zukunftsthema, das bei den nach der Wahl anstehenden Koalitionsverhandlungen eine Rolle spielen wird. Die Union setzt gezielt darauf, Anreizsysteme zu schaffen, die den zweifellos vorhandenen Mangel auf dem Land zu beheben geeignet sind.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Winkelmeier-Becker

 

 

 

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