Neuigkeiten aus Berlin

Internetpranger hat mit Verbraucheraufklärung nichts zu tun

Öffentlich geförderte Portale bieten gute Beratung und intensiven Meinungsaustausch

Um die Informationsseite www.kostenfalle-zahn.de der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist eine Diskussion in der Öffentlichkeit entbrannt. Dazu erklären die verbraucherpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Winkelmeier-Becker, und die Verbraucherschutzbeauftragte Mechthild Heil:

"Unter der Domain mit dem irreführenden Namen www.kostenfalle-zahn.de wird der Seitenbesucher auf ein Forum weitergeleitet, auf dem zusammenhang- und folgenlos anonyme Beschwerden aneinandergereiht werden. Substanzielle Informationen und Hilfsangebote: Fehlanzeige. Ein Mehrwert für den Verbraucher ist hier nicht zu erkennen.

Der Bund finanziert den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mit erheblichen Mitteln, damit er Verbraucher über Missstände aufklärt und berät. Mit 'Kostenfalle Zahn' kommt der vzbv diesem Auftrag aber nicht nach. Wir fordern den Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz daher auf, dafür zu sorgen, dass der mit Mitteln aus seinem Ministerium ausgestattete vzbv seinem Auftrag auch hier gerecht wird.

Wir weisen auch darauf hin, dass es – im Gegensatz zur Seite 'Kostenfalle Zahn'– öffentlich geförderte Portale gibt, die gute Beratung und intensiven Meinungsaustausch anbieten."

Hintergrund:

Die Webseite www.kostenfalle-zahn.de ist eine Unterseite der vzbv-Homepage, auf der Beschwerden von Patienten anonym und ohne Namen der behandelnden Zahnärzte veröffentlicht werden. Gegen diese Praxis hatte sich die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) gewandt, die selbst kostenfreie zahnärztliche Patientenberatung in Beratungsstellen in allen Bundesländern anbietet.