Auf Initiative der CDU/CSU-Fraktion fand am Montag eine Anhörung zum Thema: „Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden, Sexkauf bestrafen“ statt. Das Ergebnis: Es wurde wieder einmal deutlich, dass es keine trennscharfe Unterscheidung von freiwilliger und erzwungener Prostitution gib. Eine völlige Legalisierung wie in Deutschland lässt unzählige Opfer im Stich. Die Sachverständigen haben auch das häufig vorgebrachte Argument, dass ein Sexkaufverbot die Prostitution lediglich ins Dunkelfeld verlagern würde, überzeugend widerlegt: Zum einen besteht bereits jetzt ein riesiges Dunkelfeld, zum anderen versichern erfahrene Ermittler, dass sie genau wie potentielle Käufer Prostitution jederzeit auch im Internet nachvollziehen und überwachen können. Die Sachverständigen haben aufgezeigt, wie die derzeit legalen Strukturen Gewalt, Zuhälterei und Menschenhandel regelrecht Vorschub leisten, statt Menschen in und vor der Prostitution zu schützen. Die Schilderungen von Alltagssituationen von Prostituierten durch Betroffene und Experten sind schwer erträglich. Wer sie gehört hat, muss erkennen, dass das Narrativ vom freiwillig ausgeübten Beruf in den allermeisten Fällen ein Märchen ist. Die Frauen sind innerhalb des legalen Machtgefälles in Deutschland faktisch ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert. Deshalb ist es Zeit für ein Sexkaufverbot. Denn nur so wird die Nachfrage sinken und damit die Anzahl der Opfer sowie die Attraktivität für die Organisierte Kriminalität. Hier geht es zum Antrag, Stellungnahmen und der Aufzeichnung der Anhörung: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw39-pa-familie-prostitution-1013786